Edelsteine als Wertanlage kaufen in drei Schritten – Kaufberatung Edelsteine

Das Farbspiel des Mogok Burma Rubins kommt im Brillantschliff besonders gut zur Geltung

In den letzten Jahren rückten Edelsteine als Wertanlage vermehrt in den Fokus von privaten und institutionellen Anlegern. Ein Grund dafür waren die teilweise schwindelerregenden Wertsteigerungen dieser Preziosen. Auch die hohe Wertdichte von Edelsteinen und die damit einhergehende Mobilität dieser Sachwertanlage wird oft beworben. Aber sind Edelsteine überhaupt als Wertanlage geeignet? Oder eignen sich Edelsteine sogar besser als Wertanlage als Diamanten?

In unserer sagenumwobenen Branche der Diamanten und Edelsteine sind wir gewohnt, dass mehr Halb- und Unwahrheiten über uns und unsere Produkte im Umlauf sind, als überprüfte Fakten. Leider erleben wir zunehmend, dass auch Kolleg:inn:en aus unserer Branche selbst ihren Kund:inn:en und Interessent:inn:en „alternative Fakten“ präsentieren, um ihre Produkte und Dienstleistungen in einem besseren Licht darzustellen.

Wir können nicht oft genug betonen, dass Integrität aus unserer Sicht eine der wichtigsten Voraussetzungen für den seriösen Handel mit Diamanten und Edelsteinen darstellt. Wir möchten daher mit diesem Artikel vor allem eine neutrale Bewertung und Einschätzung des Themas Edelsteine als Wertanlage vornehmen. Gerne können Sie auch eine individuelle Beratung bei unseren IGS-zertifizierten Edelsteinexperten buchen. Aber nun zu den drei Schritten, mit denen Sie erfolgreich Edelsteine als Wertanlage erwerben können:

  1. Basiswissen über Edelsteine erwerben
    Ohne ein Grundwissen über Edelsteine ist ein Investment in diese Preziosen aus unserer Sicht nicht ratsam, da jeder Edelstein ganz besondere Eigenschaften hat, die für seine Wertentwicklung ausschlaggebend sein können. Es gibt viele faszinierende Edelsteine, die teilweise sogar seltener als Diamanten sind, aber der Seltenheitswert ist nur ein Kriterium für die Auswahl eines Edelsteins als Wertanlage. Das Handelsvolumen eines Edelsteins sollte aus unserer Sicht ausreichend groß sein, um zwei weitere wichtige Kriterien für einen Edelstein als Wertanlage zu erfüllen: er sollte zum einen jederzeit wieder gut verkäuflich sein und die Preise sollten ausreichend transparent sein, um das Investment planbar zu machen. Wir müssen uns in diesem Artikel daher auf die am ehesten für eine Wertanlage geeigneten Edelsteine konzentrieren, was nicht bedeutet, dass die nicht genannten Edelsteine für Sie persönlich nicht auch interessant sein könnten.

    Mogok Burma Rubin

    Dieser Rubin hat es wahrlich in sich und zwar hinsichtlich seiner Wertentwicklung als auch seiner übrigen Eigenschaften. Durch seine faszinierenden und intensiven Farbverläufe wird die Farbe dieses Rubins auch „Taubenblutrot“ genannt. Das macht ihn zum begehrtesten Rubin der Welt mit einer Wertentwicklung, die durchaus mit dem Bitcoin mithalten kann. Das Wort „Taubenblutrot“ lässt allerdings aufhorchen: Wurde da etwa eine Friedenstaube geopfert? Leider ist genau das der Fall, denn aus dem Verkauf der Mogok-Rubine finanziert die in Myanmar (vormals Burma) herrschende Militär-Junta ihr Terrorregime. Da wir für alle unsere Produkte garantieren, dass sie nicht der Finanzierung von Konflikten dienen, können wir Ihnen den Mogok Burma Rubin leider nicht anbieten.

    Mosambik Rubin
    Eine konfliktfreie Alternative zum Mogok Burma Rubin mit einer ähnlich guten Wertentwicklung sind Rubine aus der Republik Mosambik. Ein wichtiges Kriterium für unsere Beschaffung ist, dass sich die Minenbetreiber der Alliance for Responsible Mining angeschlossen haben, die regelmäßig überprüft, ob sich ihre Mitglieder an die definierten Standards für eine sozial und ökologisch nachhaltige Förderung von Diamanten und Edelsteinen halten. Dazu gehören eine faire Entlohnung aller Mitarbeiter:inn:en, der Verzicht auf die Verwendung umweltschädlicher Chemikalien und menschenwürdige Arbeitsbedingungen.

    Ausschlusskriterium für einen Rubin als Wertanlage ist grundsätzlich, wie bei allen Diamanten und Edelsteinen, wenn er nicht natürlich und unbehandelt ist. Rubine werden sehr häufig erhitzt, um ein leuchtendes, gleichmäßiges Rot zu erhalten. Rubine von geringer Qualität, die feine Risse und Kerben aufweisen, können während des Erhitzens zusätzlich mit einer glasartigen Substanz gefüllt werden um ihre Reinheit zu verbessern. Solche behandelten Rubine eignen sich nicht als Wertanlage, weil sie nicht den Seltenheitswert eines natürlichen, unbehandelten Rubins besitzen. Die Wertentwicklung wird daher niemals auch nur annährend in die Nähe eines natürlichen und unbehandelten Rubins kommen. Nur ein Rubin mit einem Zertifikat aus einem renommierten Prüflabor, das ihn als „natural“ und „untreated“ ausweist, ist als Wertanlage geeignet.

    Kolumbianischer Smaragd

    Hat Sie schon einmal eine Diamanteidechse mit grünen Augen aus Smaragden angefunkelt? Oder gar der ikonische Panther von Cartier? Dann wissen wie, welche Faszination von dem Farbspiel dieser Steine ausgeht, von dem man sich schwer losreißen kann. Neben der Seltenheit dieser grünen Preziosen ist es wohl vor allem ihre Farbe, die Smaragde so beliebt macht. Die begehrtesten Smaragde kommen dabei aus Kolumbien. Eine Verdopplung des Preises von kolumbianischen Smaragden war in den letzten Jahren keine Seltenheit. Smaragde über 20 Karat sind mittlerweile völlig vom Markt verschwunden.

    Ausschlusskriterium für einen Smaragd als Wertanlage ist grundsätzlich, wie bei allen Diamanten und Edelsteinen, wenn er nicht natürlich und unbehandelt ist. Die grünen Smaragde haben von Natur aus oft viele kleine Risse, die ihre Reinheit mindern. Daher werden sie meistens mit farblosen Ölen gefüllt, um die Risse für das bloße Auge unsichtbar zu machen. So behandelte Smaragde eignen sich nicht als Wertanlage, weil sie nicht den Seltenheitswert eines natürlichen, unbehandelten Smaragds besitzen. Die Wertentwicklung wird daher niemals auch nur annährend in die Nähe eines natürlichen und unbehandelten Smaragds kommen. Nur ein Smaragd mit einem Zertifikat aus einem renommierten Prüflabor, das ihn als „natural“ und „untreated“ ausweist, ist als Wertanlage geeignet.

    Blauer Burma Saphir
    Ja, da sind wir schon wieder in Myanmar, aber wir dürfen nicht unerwähnt lassen, dass die Burma Saphire zu den begehrtesten Farbedelsteinen der Welt zählen. Ihre facettenreichen und intensiven Blautöne machen die Burma Saphire zu den begehrtesten Steinen für Kronjuwelen und Verlobungsringe. Richtig gelesen: traditionell sind die Hauptsteine von Verlobungsringen blau, denn Blau steht symbolisch für Treue. Sehr gerne würden auch wir den Burma Saphiren treu bleiben, aber solange dort Friedensnobelpreisträger hinter Gittern sitzen und ein Terrorregime an der Macht sind, verstößt der Handel mit diesen anbetungswürdigen Preziosen gegen die Statuten gleich mehrere unserer Berufsverbände.

    Blauer und pinker Saphir aus Madagaskar und Sri Lanka
    Eine konfliktfreie Alternative zum Burma Saphir mit einer ähnlich guten Wertentwicklung sind Saphire aus Madagaskar und Sri Lanka. Ein wichtiges Kriterium für unsere Beschaffung ist, dass sich die Minenbetreiber der Alliance for Responsible Mining angeschlossen haben, die regelmäßig überprüft, ob sich ihre Mitglieder an die definierten Standards für eine sozial und ökologisch nachhaltige Förderung von Diamanten und Edelsteinen halten. Dazu gehören eine faire Entlohnung aller Mitarbeiter:inn:en, der Verzicht auf die Verwendung umweltschädlicher Chemikalien und menschenwürdige Arbeitsbedingungen.

    Ausschlusskriterium für einen Saphir als Wertanlage ist grundsätzlich, wie bei allen Diamanten und Edelsteinen, wenn er nicht natürlich und unbehandelt ist. Saphire werden häufig erhitzt, um ein intensives Blau zu erzielen und die Reinheit durch Auflösung feiner Einschlüsse zu erhöhen. Seit einiger Zeit wird zudem die Diffusionsbehandlung angewandt, bei welcher Saphire in einem farbgebenden Bad aus Korundpulver bis fast zum Schmelzpunkt erhitzt werden, um dem farbgebenden Element das Eindringen in die kristallinen Strukturen der Saphire zu ermöglichen. So behandelte Saphire eignen sich nicht als Wertanlage, weil sie nicht den Seltenheitswert eines natürlichen, unbehandelten Saphirs besitzen. Die Wertentwicklung wird daher niemals auch nur annährend in die Nähe eines natürlichen und unbehandelten Saphirs kommen. Nur ein Saphir mit einem Zertifikat aus einem renommierten Prüflabor, das ihn als „natural“ und „untreated“ ausweist, ist als Wertanlage geeignet.

  2. Edelsteine und Sie – geht das zusammen? Eine Selbstbetrachtung
    Genauso wichtig wie eine Grundkenntnis über Edelsteine ist für eine richtige Anlageentscheidung, sich selbst zu kennen. Sprich, sind Sie überhaupt der richtige Typ für eine Geldanlage in Edelsteine? Eines sollte Ihnen bei einer Wertanlage in Edelsteine nämlich bewusst sein: man braucht bisweilen eine Menge Geduld und starke Nerven für dieses Investment!

    Aber wie kommen wir zu einer solchen Aussage, wenn wir weiter oben behaupteten, dass die Wertentwicklung von bestimmten Edelsteinen in den letzten Jahren stets nur eine Richtung kannte, nämlich nach oben? Nun, die Seltenheit der zur Wertanlage geeigneten Edelsteine liegt in ihren sehr knappen natürlichen Vorkommen und ihren Fundstätten. Die Edelsteinadern in den aktiv betriebenen Minen sind oft sehr unberechenbar, so dass sich eine Ader abrupt erschöpfen kann, oder das genaue Gegenteil: es bricht ein wahrer Edelsteinregen über die Minenbetreiber herein. Auch neue Fundstätten oder neue Fördertechnologien können das Angebot von Edelsteinen sprunghaft erhöhen. Eine Veränderung in der Fördermenge von nur einer Mine hat oft eine merkliche Auswirkung auf den Weltmarktpreis eines Edelsteins. Daher ist die Wette auf steigende Edelsteinpreise auch oft eine Wette dagegen, dass neue Fördertechnologien die Fördermenge signifikant erhöhen können. Und uns ist zumindest keine Wette gegen technologischen Fortschritt bekannt, die jemals gewonnen wurde.

    Aus diesem Grund plädieren wir für ein Investment in Diamanten und Edelsteine, die nicht allzu selten sind. So reizvoll ein hoher Seltenheitswert auch sein mag – er macht das Investment umso spekulativer, je kleiner der Markt ist. Eine breite Bekanntheit und Verfügbarkeit gewährleistet auch, dass ein Diamant oder Edelstein mit dem weltweit anhaltend starken Wachstum der Luxusgüterindustrie mithalten kann, nicht durch andere Materialien ersetzt wird und damit quasi „abgeschrieben“ ist. Grundsätzlich können Sie aus unserer Sicht zu Edelsteinen ja sagen, wenn Sie einen langfristigen Anlagehorizont haben und nicht mehr als 20% Ihres liquiden Vermögens investieren.

  3. D’rum prüfe, wer sich an einen Händler bindet…
    … ob er nicht einen bess’ren findet! Wir hatten eingangs dieses Artikels erwähnt, dass es leider Akteure in unserer Branche gibt, die vor allem durch Desinformation glänzen. Nun gibt es nichts erquicklicheres, als einen zünftigen Expertenstreit. Dieser sollte aber auf der Grundlage von Fakten und nicht von Erzählungen geführt werden. Es gibt jedoch Anbieter, deren Unternehmensname schon suggerieren soll, dass es sich bei ihrem Angebot um natürliche Edelsteine handelt. Schaut man sich in deren Onlineshop genauer um, entdeckt man jede Menge behandelte und sogar synthetische Edelsteine. Wohlmerkt: behandelte Edelsteine sind auch natürlich, haben aber oft nur ein Bruchteil des Wertes von natürlichen, unbehandelten Edelsteinen und sind für die Wertanlage ohnehin unbrauchbar. Diese Information sucht man auf den Seiten dieser Anbieter aber vergeblich.

    Auf weitere Qualitätskriterien bei der Auswahl des passenden Händlers für Ihren Edelsteinkauf weisen wir auf unserer Webseite immer wieder hin: Eine transparente Handelsspanne, einen definierten und standardisieren An- und Verkaufsprozess und Ware mit externen Zertifikaten von renommierten Prüflaboren.

    Sie möchten mehr über Edelsteine als Wertanlage erfahren? Gerne können Sie eine individuelle Beratung bei unseren IGS-zertifizierten Edelsteinexperten buchen.

Weitere Beiträge

Ein Diamant im Leonardo da Vinci Schliff mit Facetten in der göttlichen Proportion
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner